Egal an welchem Diabetestyp Kinder erkranken, es handelt sich um einen tiefen Einschnitt in den bisherigen Alltag. Es kommt zu Umstellungen in der Ernährung, regelmäßigem Blutzuckermessen und gegebenenfalls dem Spritzen von Insulin. Alles Dinge, die zuerst Angst machen können. Man sollte das Selbstvertrauen des Kindes bestärken, damit es im Laufe der Zeit lernt, selbst mit der Krankheit umzugehen. Schulungen für Eltern bieten Hilfestellungen und bereiten auf schwierige Situationen, wie z. B. Unterzuckerungen, vor.
Auch das Umfeld des Kindes, wie Schule und Freunde, sollte über die Diabeteserkrankung informiert werden. Besonders wichtig ist die Erklärung der Krankheit in der Schule. Lehrer sollten Bescheid wissen, da die Kinder die Möglichkeit haben müssen, auch während des Unterrichtes zu essen, wenn es ihr Blutzuckerwert erfordert. Sonst besteht die Gefahr für Unterzuckerungen.
Erkranken Kinder an Diabetes, handelt es sich in der Regel um Typ-1-Diabetes, bei dem das körpereigene Immunsystem die Betazellen als Eindringling wahrnimmt und zerstört. Dadurch kann kein Insulin mehr vom Körper produziert werden und die Betroffenen müssen sich Insulin spritzen. Diabetes Typ 2 ist bei Kindern sehr viel seltener.
Die Behandlung von Diabetes Typ 1 ist darauf ausgerichtet, die Blutzuckerwerte im Griff zu behalten und Über- oder Unterzuckerungen zu vermeiden. Eltern und Kind werden darin geschult, mit der Krankheit im Alltag umzugehen. Dabei spielt der behandelnde Arzt eine große Rolle. Er passt Zielwerte und Therapie individuell an das erkrankte Kind an. Hier spielen das Alter und die Möglichkeiten des Kindes eine Rolle. Beispielsweise muss der Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrolliert werden, nur so können zu hohe oder zu niedrige Werte rechtzeitig erkannt werden. Bei kleinen Kindern übernehmen das meist noch Eltern oder Betreuer. Schulkinder können dies in der Regel bereits selbst übernehmen. Bei der Interpretation und Berechnung der benötigten Menge an Insulin ist aber oft noch die Unterstützung von Erwachsenen gefordert.
Bei den meisten betroffenen Kindern sollte der Blutzuckerwert zwischen fünf- und achtmal täglich gemessen werden. Insbesondere vor den Mahlzeiten und der Insulingabe, aber auch zwischendurch sollte der Wert kontrolliert werden. So bekommt das Kind ein Gefühl für den eigenen Stoffwechsel. Ist Sport geplant oder fühlt sich das Kind nicht wohl, weil z. B. Schwindel auftritt, sollte der Wert ebenfalls überprüft werden. Wenn Insulingabe und Kohlenhydratzufuhr entsprechend angepasst werden, kann das Kind, wenn es mit seinem Diabetes vertraut ist, an allen Aktivitäten teilnehmen, die in der Schule und der Freizeit wahrgenommen werden.
Gerade bei Kindern im Lernprozess kann es trotz aller Vorsicht zu Stoffwechselentgleisungen kommen. Man sollte deshalb die Kinder mit den Symptomen vertraut machen. Schulkinder können diese meist bereits selbst erkennen und richtig auf die Symptome reagieren. Kleinere Kinder benötigen hier in der Regel die Unterstützung ihrer Eltern und Betreuer. Auf folgende Warnzeichen sollte man daher achten: Blässe, Schweißausbrüche, Heißhunger, Zittern, Verhaltensänderungen und Konzentrationsstörungen.
Miriam Schaum