Während Typ-1-Diabetes sich meist schnell durch Symptome bemerkbar macht, kann Typ-2-Diabetes aufgrund seiner langsamen Steigerung mehrere Jahre unentdeckt bleiben. Insbesondere für Risikopersonen ist es daher wichtig, an Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen. Risikopersonen für Typ-2-Diabetes sind beispielsweise Personen mit einem BMI höher als 25 kg/m². Auch Frauen, bei denen ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wurde, und Menschen, in deren Familie Diabetes vorkommt, haben ein erhöhtes Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Menschen über 45 sollten sich regelmäßig auf Diabetes untersuchen lassen. Über die Bestimmung des Blutzuckers kann beim Hausarzt die Diagnose von Diabetes erfolgen.
Die Diagnose kann durch unterschiedliche Untersuchungen beim Arzt erfolgen. Nach der Beschreibung der Symptome durch den Patienten wird der Arzt das Blut und gegebenenfalls auch den Urin testen lassen. Auch wenn Zuckerspuren im Urin auf Diabetes hindeuten, das wichtigste Verfahren zur Diagnose von Diabetes jeglichen Typs ist die Bestimmung des Blutzuckerwerts.
Eine Möglichkeit ist die Messung des Gelegenheitsblutzuckers. Dabei handelt es sich um einen zu einem beliebigen Zeitpunkt gemessenen Wert. Übersteigt dieser 11,1 mmol/l (200 mg/dl), besteht der Verdacht auf Diabetes.
Der Nüchternblutzucker wird morgens vor der ersten Nahrungsaufnahme bestimmt. Das Blut wird dabei venös, also aus der Vene entnommen. Man sollte für diesen Test auch kohlehydrathaltige Getränke sowie Kaffee und schwarzen Tee meiden, da diese ebenfalls Einfluss auf den Blutzucker haben können. Liegt der Wert höher als 7,0 mmol/l (126 mg/dl), spricht dies für Diabetes und es sollte eine zweite Messung am nächsten Tag erfolgen. Normal sind Werte unter 5,6 mmol/l (100 mg/dl).
Eine andere Methode, die auch zur Abklärung eines ungenauen Ergebnisses durch den Nüchternblutzucker herangezogen wird, ist der orale Glukosetoleranztest. Es wird vor allem zur Diagnose von Typ-2-Diabetes genutzt. Auch der Glukosetoleranztest wird nüchtern durchgeführt. Hier nimmt der Patient eine zuckerhaltige Flüssigkeit zu sich (enthält 75 g Zucker). Davor und zwei Stunden danach führt der Arzt eine Blutzuckermessung vor. Diabetes liegt vor, wenn der Wert nach zwei Stunden höher als 11,1 mmol/l (200 mg/dl) ist.
Auch die Bestimmung des Langzeitblutzuckers kann zur Diagnose herangezogen werden. Dafür wird der HbA1c-Wert bestimmt. Dieser gibt die Menge an Zuckermolekülen an, die an roten Blutkörperchen angedockt sind. Mit dem HbA1c-Wert lässt sich die Konzentration des Blutzuckers über einen längeren Zeitraum ermitteln. Er wird deshalb auch als Blutzuckergedächtnis bezeichnet.
Liegt der HbA1c-Wert bei mindestens 48 mmol/mol (6,5 %), kann die Diagnose Diabetes gestellt werden. Dieser Wert wird auch bei der Behandlung von Diabetes immer wieder bestimmt, so kann die richtige Einstellung des Blutzuckers überprüft werden. Ein zu hoher HbA1c-Wert deutet auf eine schlechte Einstellung des Blutzuckers hin. Daher gehört zu den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen auch die Bestimmung des Langzeitblutzuckers.
Sollten die Werte bei Risikopersonen nicht auf Diabetes hindeuten, ist es dennoch empfehlenswert, auch künftig an Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen.
Miriam Schaum